Alle Beiträge von Ruediger

Heißer Flamenco im Saldern-Haus

Mehr als 300 Besucher amüsierten sich bei spanischen Rhythmen auf dem Sommerfest am Haart

Neumünster/kol –

Mit Flamenco-Musik, einer rassigen Tänzerin und südamerikanischen Hits feierten über 300 Gäste im Caspa-von-Saldern-Haus ein schwunfvolles Sommerfest. Eingekaden hatte dazu der CvS-Förderverein.

Eigentlich sollte der festliche Abend im herrlichen Grün des Parks vor dem historischem Gebäude über die Bühne gehen. Doch das nasskalte Wetter ließ das nicht zu.Bereits am Nachmittag hatten Johannes Kux und Gerd Sigl vom Förederverein die Planung umgestoßen und die Bühne schnellstens in den Konzertsaal verlagert. Bevor das Flamenco-Ensamble „Gota de Fuego“ mit seiner rassigen Tänzerin Iris Caracol das Publikum zu Begeisterungsstürmen hinriss, wurde Peter Rodenbeck als 200. Mitglied des Vereins von Renate Werner mit einem Blumenstrauß geehrt. „Der Förderverein hat sich mit seinem Engagement für das Caspa-von-Saldern-Haus große Verdienste um den Erhalt eine4s der wichtigsten historischen Gebäude dieser Stadt gemacht“, deshalb sei er Mitglied geworden, erklärte der Neumünsteraner. Danach startete die Flamenco-Show. Zunächst spielte einer der beiden Gitarristen eine leise kleine Ballade. Das Publikum nahm davon keine Kenntnis und plauderte fröhlich weiter. Das rief die Tänzerin Caracol auf den Plan. Sie klatschte herrisch zweimal in dei Hände, rief „Silencio“ und grummelte ein drohendes „por favor“ hinterher. Augenblicklich erstrrten die Gespräche. Bereits nach dem ersten Auftritt der eleganten Tänzerin mit fließenden Rock schößen und wehementem Fußgestampfe wurde der Konzertsaal zu einer spanischen Stierkampfarena. Mit lauten „ole“ und Bravissimo-Rufen wurde jede Schrittkombination der hoch gewachsenen Iris Caracol kommentiert.

flamenco konzert

Flamenco, Tapas und feuriger Wein

Feiern wie im Urlaub: Zu fortgeschrittener Stunde wurde das Tanzparkett tüchtig strapaziert.
Tornesch.

Spanien steht auf der Urlaubsliste der Deutschen an erster Stelle – und hat immer Saison. Das wissen auch die Kulturmacher des Vereins „TOrnescher ALLerlei“ („TO ALL“). So war es keine Frage, dass auch an einem trüben Novembertag eine „Spanische Nacht“ die Massen anziehen würde. „Ausverkauftes Haus“, vermeldete „TO ALL“-Vorsitzender Hanfried Kimstädt bereits vor einigen Tagen. 130 Besucher hatten sich am Wochenende in der zum „POMM 91“ umbenannten Altentagesstätte an der Tornescher Pommernstraße eingefunden.

Flamenco-Tänze, Live-Musik, ein reichhaltiges Tapas-Angebot, feurige spanische Weine – das Programm versprach einiges und hielt noch mehr. Die Organisatoren hatten sich alle Mühe gegeben und etwa bei der Auswahl der Speisen auf Stilechtheit geachtet. Die Lebensmittel wurden bei einem spanischen Händler in Hamburg eingekauft, die Weine, zum Teil von dem Tornescher Unternehmen Hawesko gespendet, kamen ausschließlich von der iberischen Halbinsel, und die Speisekarte war auch in spanischer Sprache verfasst. Edeka-Kampmann stiftete eine Reihe von Zutaten. Dazu die Tanz- und Musikgruppe „Gota de Fuego“, was soviel wie „Ein Tropfen Feuer“ heißt – die Mischung war perfekt. „Wir hätten 200 Eintrittskarten verkaufen können“, freute sich Kimstädt über die Resonanz.

Etliche Spanier, die in der Region leben, waren gekommen. Familie Cristofoli aus Barmstedt gehörte dazu. Von der Oma bis zum Enkel, alle waren dabei. „Wir finden es klasse, dass so etwas hier veranstaltet wird“, lautete das einhellige Urteil der siebenköpfigen Familie, die zu fortgeschrittener Stunde als eine der ersten Gruppen das Tanzparkett stürmte, mit der Großmutter an vorderster Front.

Auf der Bühne begeisterten die vier Musiker von „Gota de Fuego“ sowie Tänzerin Iris Caracol das Publikum mit zwei fulminanten Auftritten. Ob Instrumentalmusik, Lieder aus Andalusien oder der Steptanz der attraktiven Tänzerin: Die Zuschauer klatschten vor allem bei den schnelleren Stücken den Takt kräftig mit. Logisch, dass das Ensemble nicht ohne mehrere Zugaben seinen Auftritt beenden durfte.

In den Pausen herrschte am Tapas-Büfett dichtes Gedränge. Sechs Köche von „TO ALL“ hatten vier Variationen der spanischen Appetithäppchen zusammengestellt. Auf den Tellern lagen unter anderem gefüllte Blätterteigtaschen, Wurstspieße, überbackene Auberginen, geschmolzene Tomaten, Artischockenherzen, Mandelhackbällchen und Datteln in Speck – das kulinarische Highlight der „Una noche española“.

Pinneberger Nachrichten von Thomas Krohn

Don Quixote Gitarre

„Gelungene Darbietung begeistert Zuhörer“

Literarisch musikalischer Abend

Gehrden. Das Kulturforum Gehrden im Ortsverein der SPD eröffnete am Freitag
im Bürgersaal des Rathauses die Adventszeit mit einem literarisch-musikalischem
Abend, der dem spanischen Autor Miguel de Cervantes gewidmet war. Sein 1605
erschienender Roman vom „scharfsinnigem Ritter Don Quijote von der Mancha“
ist einer der erfolgreichsten Romane aller Zeiten. Nebenh Bibel und Koran ist es das
bis heute das am meisten aufgelegte und übersetzte Buch (68 Sprachen und
2300 Auflagen).
Cervantes, selbst ein Abenteurer, ließ seinen Helden die abenteuerlichsten und
skurrilsten Situationen erleben und ihn jedes mal auf eine Weise scheitern, die
Don Quijote zum Publikumsliebling werden lassen sollte.
In der kastillischen Hochebene von La Mancha reitet er mit seinem Klepper
Rosinante gegen Windmühlen an, kämpft gegen Schafherden, erobert den „Helm
des Mambrin“ (eine Barbierschüssel) und wirbt um dei Liebe seiner imaginären
angebeteten Dulcinea.
Die das Buch durchziehende Mischung aus Komik und Tragik wird vor allem
durch die zentrale Figurenkonstellation des Romans bewirkt: Der „Ritter von
der traurigen Gestalt“ Don Quijote und sein Knappe Sancho Panza bedingen und
ergänzen einander. Sie repräsentieren den Träumer und den Bodenständigen,
den Idealisten und den Realisten, sie bilden die beiden Seiten einer Medaille.
Als Interpreten hat das Kulturforum diesmal einen jungen Schauspieler und
Rezitator eingeladen, der auf dem besten Wege ist, in die Fußstapfen des
verstorbenen Gerd Westphal zu treten: Clemens von Ramin ist „ein Sprecher
aus Leidenschaft“, der mit seiner besonderen, eindrucksvollen Stimme, das
Publikum in seinen Bann zieht, einer Stimme, deren klangvolles Timbre einen
großen Interpretatorischen Facettenreichtum aufweist.
Die Zuhörer ließen sich von Erzähler Clemens von Ramin und Flamencogitarrist
Rüdiger Zietz, zwei Profis ihres Faches, willig in die fernen Welten des Ritters
von der traurigen Gestalt entführen.
Von Ramin rezitierte mit seiner eindringlichen tiefen Stimme die wohl bekanntesten
Auszüge. Da durften der Kampf gegen die Windmühlen, die Prügelei in der
Schenke oder die „Befreiung“ der Galeerensklaven nicht fehlen. Der Erzähler gab
jedem Charakter seine eigene Stimme, oftmals kräftig betont, dann wieder
ungemein komisch, bisweilen vielleicht ein bisschen zu schnell.
Unterstützend kam die von Rüdiger Zietz gespielte Gitarre gut zum Zuge.
Diente sie meist zur Überbrückung, konnte sie aber auch die Stimmungen
in einzelnen Textpassagen wunderbar untermahlen. Durch diese gelungene
Darbietung und aufgrund der melodiösen, alten Sprache sahen sich die Zuhörer
lebhaft in die Zeit der beiden Helden versetzt.

„Don Quijote“ gastierte auf Gut Stendorf

Der Reporter (13. September 2005)

„… Die von Rüdiger Zietz gespielte Gitarre kam unterstützend gut zum Zuge.
Diente sie meistens zur Überbrückung, konnte sie aber auch die Stimmungen
in einzelnen Textpassagen wunderbar untermalen.
Durch diese gelungene Darbietungund auf Grund der wundervoll melodiösen,
alten Sprache sahen sich die Zuhörer lebhaft
in die Zeit der beiden Helden versetzt“

Don Quijote Bielefeld

Literarisch musikalischer Abend

VON ECKART SCHÖNLAU

Spanien mit vielen Sinnen erfahren.
Kulturamt lud in den kleinen Saal der Oetkerhalle.

Bielefeld. Literarische und musikalische Genüsse hat man schon öfter auf Veranstaltungen des Bielefelder Kulturamts erlebt. Diesmal kommen auch kulinarische Genüsse hinzu.

Ein Spanischer Abend mit – vom Restaurant La Strada kostenlos aufgetischten – Tapas, Spanischer Literatur und Flamenco. Auf dem Programm steht eine kleine Reise durch spanische Literatur der letzten vier Jahrhunderte, vorgetragen vom Schauspieler Clemens von Ramin und begleitet von Rüdiger Zietz auf der Gitarre.

Fast schon vor handverlesenem Publikum, denn das Fassungsvermögen des kleinen Saales der Oetkerhalle hat sich an diesem Abend beträchtlich reduziert. Die Tische sind mit viel Abstand aufgestellt. Nur elf nicht abgeholte Karten ermöglichen spontanen Besuchern, dabei zu sein. „Spanier sei er nicht“, gesteht Clemens von Ramin gleich vorab.

Aber er ist getrieben von seiner Liebe zum Wort, hat sich in den letzten Jahren nur noch mit Literatur beschäftigt und kommt somit auch an der Spaniischen Literatur nicht vorbei. Seine Auswahl von Texten, die einen Querschnitt spanischer Dichtkunst geben sollen, vermittelt Einblick in iberisches Denken und Fühlen. Texte von zarter Schönheit, mildem Sarkasmus, surrealistischen Betrachhtungen, dem Hang zu Hochstapelei oder einfach Lebensweissheiten vermittelnd – all dies findet sich in seinem Programm.

Gitarrist Rüdiger Zietz hat die spanische Musik in sich aufgesogen. Erst vor einer Woche war er mit seinem Ensemble „Gota de Fuego“ in der Neuen Schmiede zu Gast. Spanische Literatur mit Musik zu kombinieren, bietet sich förmlich an. Der zu den beedeutendsten spanischen Autooren des 20. Jahrhunderts zählende Federico Garcia Lorca galt auch als guter Musiker und improvisierte gern auf der Gitarre. In seinem Gedicht die Gitarre“ beschreibt Garcia Lorca den Rhythmus mit fünf Betonungen im Zwölfertakt der dem „Canto Jondo“ innewohnt. Rezitation und Gitarrenspiel verschwimmmen beim Vortrag dieses Geedichts regelrecht ineinander.

Spannungsbögen der Rezitationen mit Gitarrenklang unterstützen oder musikalische Echos auf Gedichte und Texte folgen zu lassen, damit glänzt Rüdiger Zietz und passt mit seinem Spiel vollkommen zum knapp-prägnanten Rezitationsstil Clemens von Ramins. Unter den weiteren bekannten und weniger bekannnten Autoren, deren Texte im ersten Teil dieses Abends vorgestellt werden, finden sich der Literaturnobelpreisträger Juan Ramon Jimenez, Ramon Gomez de la Serna, Manue1 Vargas. „Willst Du Güter und Ehre gewinnen, statt prahlen und schlafen, musst Du das Werk beginnen“, dieser Satz, der die Fabel vom Hasen und der Schildkröte resümiert, erhält vom ostwestfäliischen Publikum den größten Szenenapplaus.

Nach ausgiebigem Essen und Trinken folgen im zweiten Teil Szenen aus Miguel de Cervantes y Saavedras vieldeutigem, 1605 herausgebrachtem Roman Don Quijote. Rüdiger Zietz wird in seinem Gitarrenspiel nun programmatisch-illustrativer, Clemens von Ramin taucht in seinem Vortrag mehr in die Rollen der Romanfiguren ein.

Spanischer Abend beendet Artmontan

Ensemble Gota de Fuego erwärmt mit urtypischem Flamenco die Herzen der Zuschauer – 2009 bietet die Konzertreihe „Sagenhaftes“

Das spanische Ensemble Gota de Fuego brachte die urtypische Tanzform des Flamenco auf die Bühne.

Aue-Schwarzenberg.“Es war wieder großartig, machen Sie weiter so“. Etliche Gäste des letzten artmontan-Konzerts des Jahres verabschiedeten sich am Samstagabend persönlich, mit einem Händedruck oder gar einer Umarmung von Ursula Haarig, der Chefin des Kul(T)ourbetriebs Erzgebirge. Das zeigt: Die Stammgäste der Kulturreihe artmontan sind eine eingeschworene Gemeinschaft. Sie wissen, was sie von einer Veranstaltung erwarten können und sie wissen, worauf sie sich einlassen.

In den Hallen der Bestland GmbH Aue-Alberoda stand am Samstagabend „Fiesta und Folklore“ auf dem Programm. Facettenreich und im besten Sinne unterhaltsam waren die Tänze, die Musik und die Comedy.

Dem Flamenco-Ensemble Gota de Fuego und dem Team des Kul(T)ourbetriebes ist es gelungen, in die riesengroße normalerweise eher nüchtern wirkende Lagerhalle spanisches Flair zu zaubern. Veranstaltungstechniker Felix Georgi tauchte nicht nur die Bühne, sondern auch die sonst abgedunkelte Halle in ein warmes rotes Licht. Bei jedem Ton der Gitarren konnte man die Strahlen der spanischen Sonne fühlen. Die Musik einfach brillant, die Tanzkünste großartig. Die Gruppe zeigt ausdrucksstarken Flamenco, der durch eine starke Körperspannung lebt. Selbst in den hinteren Reihen konnten die Besucher noch sehen, wie sehr die Tänzer ihre Muskeln dafür beanspruchen.

Nach der Pause sorgten zunächst die spanischen Brüder für Amüsement. Paco und Pedro de Paella schauten dabei aufs Publikum her-ab. Die beiden Herren, die jedes spanische Klischee bedienen, treten mit Stelzen auf. Die Clownerie – inklusive Magie und Jonglierkunst – begeisterte nicht nur das jüngere Publikum. Die Halle des Alberodaer Unternehmens hat sich aber nicht nur für die „hoch gewachsenen“ Herren als optimaler Veranstaltungsort erwiesen. „Hier haben wir wirklich beste Bedingungen“, sagt Ursula Haarig. Licht- und Bühnentechnik lassen sich durch große Rolltore und eine Laderampe unkompliziert auf- und abbauen. Die riesige Halle bietet zudem vielen Gästen Platz.

Doch Haarig war nicht nur mit der letzten Veranstaltung zufrieden, sondern mit dem ganzen Jahr. „Bemerkenswert war der September. Wir haben im Pferdegöpel Johanngeorgenstadt bei Minusgraden aufgebaut und hatten Angst, dass uns die Künstler wegen der Kälte noch kurzfristig absagen“, erinnert sie sich. Doch von Absage keine Spur. Renato Rozic Consort – einer der artmontan-Künstler der ersten Stunde – verzauberte das Publikum mit einem besonderen Mozart-Programm. Das nächste Jahr steht bei artmontan unter dem Motto „Sagenhaft“. „Wir haben uns bewusst für diese Doppeldeutigkeit entschieden. Sagenhaft sind die Kulturtage, aber sagenhaft meinen wir auch im herkömmlichen Sinne“, macht Haarig neugierig auf 2009. Den Auftakt macht wie immer der Dixieland am 6./7. März in der Kaverne des Pumpspeicherkraftwerkes Markersbach.

Von Katja Lippmann-Wagner

Flamenco in Neumünster

Flamenco Tanz

Heißer Flamenco im Saldern-Haus

Mehr als 300 Besucher amüsierten sich bei spanischen Rhythmen auf dem Sommerfest am Haart
Neumünster/kol –

Mit Flamenco-Musik, einer rassigen Tänzerin und südamerikanischen Hits feierten über 300 Gäste im Caspa-von-Saldern-Haus ein schwunfvolles Sommerfest. Eingekaden hatte dazu der CvS-Förderverein.
Eigentlich sollte der festliche Abend im herrlichen Grün des Parks vor dem historischem Gebäude über die Bühne gehen. Doch das nasskalte Wetter ließ das nicht zu.Bereits am Nachmittag hatten Johannes Kux und Gerd Sigl vom Förederverein die Planung umgestoßen und die Bühne schnellstens in den Konzertsaal verlagert. Bevor das Flamenco-Ensamble „Gota de Fuego“ mit seiner rassigen Tänzerin Iris Caracol das Publikum zu Begeisterungsstürmen hinriss, wurde Peter Rodenbeck als 200. Mitglied des Vereins von Renate Werner mit einem Blumenstrauß geehrt. „Der Förderverein hat sich mit seinem Engagement für das Caspa-von-Saldern-Haus große Verdienste um den Erhalt eine4s der wichtigsten historischen Gebäude dieser Stadt gemacht“, deshalb sei er Mitglied geworden, erklärte der Neumünsteraner. Danach startete die Flamenco-Show. Zunächst spielte einer der beiden Gitarristen eine leise kleine Ballade. Das Publikum nahm davon keine Kenntnis und plauderte fröhlich weiter. Das rief die Tänzerin Caracol auf den Plan. Sie klatschte herrisch zweimal in dei Hände, rief „Silencio“ und grummelte ein drohendes „por favor“ hinterher. Augenblicklich erstrrten die Gespräche. Bereits nach dem ersten Auftritt der eleganten Tänzerin mit fließenden Rock schößen und wehementem Fußgestampfe wurde der Konzertsaal zu einer spanischen Stierkampfarena. Mit lauten „ole“ und Bravissimo-Rufen wurde jede Schrittkombination der hoch gewachsenen Iris Caracol kommentiert.

Flamenco Gitarre Gelsenkirchen

Flamenco pur als Tanz auf den Gitarrensaiten

Duo „Gota de Fuego“ in der Bleckkirche

„Flamenco puro“ steht auf der Eintrittskarte zu diesem Konzert der Reihe
„Klangkosmos Weltmusik“, direkt unter dem Projektnamen der beiden Künstler.
„Gota de Fuego“ nennt sich das Hamburger Duo. „Feuertropfen heißt das übersetzt.
Und so ein Titel impliziert natürlich überbordende Leidenschaft und Ausgelassenheit.
Genau das, verbunden natürlich mit Tanz, erwartete wohl eine Gruppe potenzieller Besucher
dieses Konzertes, die dann aber enttäuscht abzog, als sie von Pfarrer Thomas Schöps erfuhr,
dass es „nur“ zwei Gitarristen zu hören geben würde.
„Gota de Fuego“ setzen eben auf einen konzertanten und intimen Flamenco. Es gibt keine rhythmischen
„palmas“, die geklatscht werden, kaum Fußstampfen und vor allem kein uherwirbelnder Schweiß
von sich majestätisch bewegenden Tänzern.

Eine große Vielfalt bot das Duo dennoch. Durch zahlreiche Variationen der an die 50 existierenden verschiedenen Flamenco-Richtungen spielten sich Rüdiger Zietz und Antonio Vito. Mit Eleganz, rhythmisch feinen Abstufungen, ausbalancierten Wechselspiel von Begleitung und Stimmführung und ogtmals ansteigender Dynamik in den fast ausschließlich selbst komponierten Sevillanas, Guajiras, Rondenas und Rumbas.
führung des anderen, verwoben die beiden Gitarrenstimmen zu leichtfüßigen Tänzen auf den Saiten.

Und ließen dabei einige der so unterschiedlichen Einflüsse aus aller Welt, die im Flamenco stecken, hörbar werden. Ein hörbares Konzert – auch ohne Tanz und extrovertierte Emotionen.

11.10.2006, WAZ, Gelsenkirchen

Autor: chr

Flamenco Gitarre Gütersloh

Hohe Kunst des Flamenco

Gitarrenduo „Gota de Fuego“ begeisterte Publikum

Gütersloh (WB). Mit ihren klassischen spanischen Gitarren unternahmen die als Duo „Gota de Fuego“ auftretenden Antonio Vito und Rüdiger Zietz während ihres mit „Klangkosmos Weltmusik“ überschriebenen Konzertes am Mittwoch in der Apostelkirche eine musikalische Reise durch die Geschichte des Flamenco.

Dieses Konzert stand im Zusammenhang mit 174 unter dem Titel „Klangkosmos Weltmusik NRW“ seit Juli 2006 bis April 2007 mit unterschiedlichsten Ensambles und in 31 Städten von NRW stattfindenden Darbietungen der Weltmusik. So ist in der Gütersloher Veranstaltungsreihe des Fachbereiches Kultur der Stadt Gütersloh in Zusammenarbeit mit dem Förderverein historische Kirchen im Stadtzentrum auch als im groß angelegtem Kooperationsprojekt mit den Kultursekretariaten NRW einzuordnen.

Der in San Francisco (Kalifornien) geborene und seit 2001 in Hamburg lebende Antonio Vito und der aus zahlreichen Musikprojekten bekannte Rüdiger Zietz – seit 1995 konertierten sie auf vielen Bühnen und Festivals in Europa in der Flamencoformation „Gota de Fuego“- verkörpern mit klassischen Stilrichtungen wie Alegria, Buleria, Solea oder Sevillanas durchaus weltoffenheit im Geist des Flamenco.

Auch in Ihren eigenen Kompositionen kamen sowohl kraftvolle Schönheit als auch rhythmische und klangliche Vielfalt zum Ausdruck.

Aus den mehr als 50 verschiedenen Richtungen dieses Genres erklang nach einem ersten solistischem Eröffnungssatz von Vito eine südamerikanische „Kolumbiana“ im Duo. Unmittelbar vielen die hervorragende Grifftechnik, eine sehr exakte Rhythmik und die in fließenden Läufen ausnehmend schönen Klangqualitäten beider Gitarristen auf.

Sevillanas mit aufmunternden arabischen sowie türkisch beinflussten oder festlich positiven Klangstimmungen aus Spanien und indisch inspirierte, durch Zigeiner in den Mittelmeerraum getragene Sätze in Kombination mit von Zietz beeindruckend rezirierten Gedichten des spanischen Lyrikers und Dramatikers Federico Garcia Lorca (1898-1936) vermittelten die vielschichtigen Facetten von überschwänglicher Lebensfreude bis wehmütiger Melancholie.

Sehr virtuos brilierte das Duo in Vitos Eigenkomkpositionen der Rumba „Sonido del Monte“ und der Rondena „Manzanares“. Auf den begeisterten Applaus des Publikums der vollbesetzten Apostelkirche reagierten die Virtuosen mit der Zugabe einer weiteren Sevillanas.
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13.10.2006, Westfalenblatt

Autor: Johannes Zoller

Flamenco Gütersloh-neue-west

Ohne Kastagnetten geht´s auch

Flamenco ist eine Völkerwanderungs-Musik: Rüdiger Zietz hat sich zusammen mit seinem Partner Antonio Vito in die Geschichte des Flamenco eingearbeitet und konnte in der Apostelkirche geschichtlich und musikalisch überzeugen.

„Ohne Kastagnetten geht´s auch“

Flamenco von Gota de Fuego beim „Klangkosmos Weltmusik“

Gütersloh. In Ihrem Konzert in der Apostelkirche zeigte das Gitarrenduo Gota de Fuiego am Mittwoch, dass der Flamenco mehr zu bieten hat als wirbelnde Röcke und brüske Rasgueadoschläge auf der Gitarre. Ein ebenso vergnügliches wie Aufmerksamkeit forderndes Erlebnis für die Zuhörer.

Denn Rüdiger Zietz, der das Duo 1995 ins Leben rief, und Antonio Vito haben das Genre mit seinen mindestens 50 verschiedenen Formen intensiv studiert und warten mit umfangreichen Erklärungen zu Herkunft un musikalischer Struktur der Stücke auf. Flamenco ist eine Völkerwanderungsmusik. Auf Ihrem Zug von Indien durch den Orient und Europa sogen die Zigeuner vielfältige musikalische Einflüsse der durchreisten Länder in ihre Kultur auf. In der Musik der spanischen Gitanos, die freilich inzwischen von internationalen Künstlern auf arrivierte Konzertpodien getragen wurde, sind diese Einflüsse noch alle erkennbar. In verschiedenen Ausprägungen und oft sehr begrenzt auf Herkunftsregionen der Musik. Selbst Südamerikanische Einflüsse haben den Eingang in den Flamenco gefunden, wie der in San Franzisko geborene und mittlerweile in Hamburg lebende Vito zu Anfang solistisch mit einer Columbiana zeigte.
Perlende, durch Erweiterungen in der Klangfarbe angereicherte Akkorde und schwungvolle Läufe umschmeicheln das Ohr in einem charakteritischem, aber aufgeräumten, fast simplen Rhythmus. Andere Stile leben von fröhlicher Dur-Tonalität, wie die in der Gegend von Cadiz beheimateten Alegria, phasenweise begleitet von rasanten, geräuschhaften Percussivanschlägen, die an Kastagnetten erinnern. Doch auch die arabische Musik hat ihre Spuren hinterlassen, etwa in den Gesängen der aus der Bergarbeiterregion von Almeria. Melancholisch-mysteriös schwebende Akkorde aus dem verminderten Mollgeschlecht geben den Ton an und die Sololinien borgen insbesondere bei Rüdiger Zietz von der dynamischen Anschlagweise der arabischen Oud. Eine interessante Parallele zu einem letztjährigen Auftritt in der selben Reihe „Klangkosmos Weltmusik“, die vom Kultursekretariat NRW unterstützt wird.

So akademisch wie ihr Umgang mit der geschichte des Flamenco ist die Spielweise der beiden Gitarristen zum Glück nicht. Sie präsentierten sich als entspanntes, dabei aufmerksam aufeinander hörendes Duo, das ihre vielschichtigenj Stücke größtenteils auf überlieferten Mustern beruhenden Eigenkompositionen, flüssig und klangfarbenreich intonierte.